20 Jahre erfolgreiche Alkoholprävention mit unseren Partner/-innen
Wir feiern das 20-jährige Bestehen unseres Alkoholpräventionsprogrammes „HaLT – Hart am LimiT“.
Als im Jahr 2002 die Fallzahlen von Alkoholvergiftungen von Kindern und Jugendlichen im St. Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach stark angestiegen waren, reagierte das Präventionszentrum Villa Schöpflin und entwickelte das Präventionsangebot „HaLT – Hart am LimiT“ (kurz: HaLT). Das Hauptziel von HaLT ist, schädlichen und exzessiven Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen im Vorfeld zu verhindern.
Alkoholprävention geht alle an
Im Landkreis Lörrach kooperiert die Villa Schöpflin nun schon seit 20 Jahren erfolgreich mit Partnerinnen/Partnern aus Kommune, Berufsschule, Polizei, Ordnungsämtern sowie Sportvereinen. Dabei ist die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes ein gemeinsames Ziel. Das Gesetz verbietet die Abgabe von Alkohol an unter 16-Jährige. Die Abgabe von Spirituosen ist erst ab 18 Jahren erlaubt!
Testkäufe zur Einhaltung des Jugendschutzgesetzes
Ob der Jugendschutz im Einzelhandel und in der Gastronomie im Landkreis Lörrach eingehalten wird, überprüft die Villa Schöpflin im Rahmen der halbjährlichen „Alkoholtestkäufe“ in Kooperation mit Polizei und Ordnungsamt. Dabei versuchen minderjährige Testpersonen, Spirituosen einzukaufen. Gelingt es, liegt ein Verstoß der Verkäuferin / des Verkäufers gegen das Jugendschutzgesetz vor und der Testkauf wird durch die Polizei aufgedeckt. „Wichtig ist in dieser Situation, dass das Verkaufspersonal nach einem Verstoß die Möglichkeit bekommt, an einer kostenlosen Schulung zum Jugendschutz teilzunehmen“, erklärt Thea Kuttler von der Stadtverwaltung in Rheinfelden. Es geht nicht in erster Linie darum, Verstöße zu bestrafen, sondern das Verkaufspersonal für die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes zu sensibilisieren. „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Villa Schöpflin und Amt für öffentliche Ordnung funktioniert super, denn wir verfolgen ja alle dasselbe Ziel: so wenig Verkäufe an Minderjährige wie möglich zu erzielen“, betont Kuttler. Auch die Stadt Weil am Rhein beteiligt sich seit vielen Jahren an den Testkäufen. „Wie wichtig die Sensibilisierung ist, sehen wir unverblümt bei den jährlichen Alkoholtestkäufen in unserer Stadt.“, erzählt Olga Anselm von der Geschäftsstelle kommunale Kriminalprävention der Stadt Weil. „Die Ergebnisse zuletzt waren erschreckend. Das Programm HaLT ist im 20. Jahr also wichtiger denn je.“
Schulen beteiligen sich an HaLT
Der Villa Schöpflin ist bewusst, dass die Einhaltung des Jugendschutzes beim Verkauf alkoholischer Getränke nicht immer einfach ist. Daher sensibilisiert sie Verkaufspersonal bereits im Rahmen der Ausbildung und arbeitet mit Berufsschulen zusammen. „Die Jugendschutzschulungen der Villa Schöpflin sind eine fachpraktische Vertiefung der Lerninhalte des Jugendschutzgesetzes und der rechtlichen Grundlagen bezüglich des Verkaufs von alkoholischen Getränken an der Kasse. Die Auszubildenden bekommen durch die Schulung eine größere Sicherheit im Umgang mit Gleichaltrigen und Gruppen von Jugendlichen, die Alkohol kaufen wollen.“, berichtet Joachim Schweitzer, Lehrkraft an der Kaufmännischen Schule Schopfheim. Für die Schulklassen sind „die Jugendschutzschulungen eine willkommene Abwechslung, um die theoretisch erworbenen Lerninhalte anhand von unterschiedlichen Praxisübungen zu vertiefen und etwas über die Gefahren von Alkohol zu erfahren.“
Ein wichtiger Aspekt: Vereinsarbeit
Viele Kinder und Jugendliche verbringen ihre Freizeit im Verein. HaLT appelliert daher auch an Trainerinnen und Trainer und an alle Vereinsmitarbeiter/-innen, gute Vorbilder im verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu sein. Zudem bietet die Villa Schöpflin Präventions-Workshops für Vereine an. Ein langjähriger Partner im Landkreis Lörrach ist der Fußballverein Lörrach-Brombach (FVLB). „Wir vom FV Lörrach-Brombach sind stolz und glücklich, Kooperationspartner der Villa Schöpflin zu sein; […] Neben den sportlichen Fähigkeiten wollen wir auch andere Werte für die persönliche Entwicklung unserer Jugendspieler vermitteln, dazu gehört unter anderem die Suchtprävention. Bei den Erziehungsberechtigten kommt die Kooperation sehr gut an“, berichtet Bernd Schleith, Vereinsrat und Pressesprecher des FVLB. Die Präventions-Workshops der Villa Schöpflin richten sich nicht nur an die Trainerinnen und Trainer, sondern sprechen auch die Jugendlichen direkt an, weiß Andreas Kiesewetter, Co-Trainer der U17 beim FVLB, aus eigener Erfahrung: „Ich bin sehr froh, bereits mit mehreren Jugendteams des FVLB an den Workshops teilgenommen zu haben“, berichtet Kiesewetter. „Bei den angebotenen Workshops können die Jugendlichen zeigen, was sie bereits im Umgang mit Alkohol kennengelernt haben und wie sie darüber denken.“ Die Workshops vermitteln dabei nicht nur Wissen zu den Gefahren und Risiken von Alkohol, sondern regen auch auf unterhaltsame Weise zum Nachdenken an. „Besonders das Elfmeterschießen mit den Rauschbrillen stellt die Jungs vor eine neue Herausforderung, statt das Tor überhaupt erst mal den Ball zu treffen“, berichtet Kiesewetter.
Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!
Alkoholprävention für Kinder und Jugendliche ist vor allem dann erfolgreich, wenn sie von der gesamten Kommune getragen wird und von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren unterstützt wird.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Kooperationspartner/-innen für Ihr Engagement!
Sie haben Interesse an einer Jugendschutz-Schulung für Ihre Verkaufsstelle oder einem Alkoholpräventionsworkshop für Ihren Verein? Wenden Sie sich an gerne Franziska Zehner: Tel.: 07621/914 909 6, E-Mail: franziska.zehner@villa-schoepflin.de